Kälteschutzquartier
Kehler Kälteschutzquartier öffnet wieder
Wenn im Herbst und Winter die Temperaturen fallen, bietet der Kehler Kälteschutz bis voraussichtlich Mitte April Unterschlupf bei Regen, Wind und Kälte. Das Quartier verfügt abermals über fünf beheizte Container mit je drei einfachen Stahlrohrbetten. Oberbürgermeister Wolfram Britz lobt das durch Sach- und Geldspenden finanzierte Angebot als „tolles Projekt“, welches die Stadtgesellschaft bereichert.
Mit Geldspenden beteiligen sich auch in diesem Jahr die Sparkasse Hanauerland und die Volksbank Bühl, die jeweils 2000 Euro beitragen, sowie die Lotte-und-Dieter-Klumpp-Stiftung, die sich mit 2500 Euro an den Kosten des laufenden Betriebs beteiligt. Das Engagement von Algeco beläuft sich auf rund 15 000 Euro Gegenwert. Das Unternehmen stellt nicht nur die Container zur Verfügung, sondern kümmert sich zusätzlich um Aufbau, Instandhaltung und Abholung und stellt die Ausstattung, inklusive Bettwäsche. Auch für den Aufbau und Betrieb der beiden ToiToi-Toiletten zeichnet Algeco verantwortlich. Die Übernahme der Schließdienste durch das Diakonische Werk im Evangelischen Kirchenbezirk Ortenau wird durch den Ortenaukreis bezuschusst. Obwohl das alltägliche Zusammenleben in den Containern im vergangenen Jahr gut funktioniert hat, kam es dennoch zu einigen Vorfällen, bei denen Nutzerinnen und Nutzer von wenigen Einzelpersonen belästigt wurden. Unter anderem aus diesem Grund hat sich Jannate Hammerstein, kommissarische Leiterin des städtischen Sozialwesens, Gedanken über die Sicherheit der Nutzerinnen gemacht, denen zwei separate Container zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund wurden die Container in diesem Jahr so platziert, dass Nutzerinnen über einen eigenen geschützten Eingangsbereich verfügen. Zur verbesserten Sicherheit tragen auch die an allen Containern angebrachten Bewegungsmelder bei, die für deutlich bessere Sichtverhältnisse sorgen.
Hintergrund
Seit 2021 gibt es in Kehl ein Kälteschutzquartier für freiwillig obdachlose Menschen. Nutzerinnen und Nutzer, die in einem der Container übernachten wollen, melden sich tagsüber in der Tagesstätte für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, dem sogenannten Café Kanne, an. Dort können sie am Morgen danach auch kostenlos frühstücken und bei Bedarf eine Dusche nehmen oder ihre Wäsche waschen. Mitarbeiterinnen der Tagesstätte übernehmen zusätzlich den Schließdienst im Kälteschutz. Die Übernachtungszahlen im Kälteschutz stiegen in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf zuletzt 1087 im vergangenen Winter an.