ParkPAD

Auf dem Weg zu einer klimaschutzorientierten Parkpolitik

Die Stadt Kehl macht sich auf den Weg, die Parkpolitik neu zu gestalten. Mit Unterstützung des Kompetenznetzwerks Klima mobil der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg hat die Stadt am Auditverfahren ParkPAD teilgenommen. Über einen Zeitraum von einem Jahr hinweg bewerteten nicht nur Mitarbeitende der Stadtverwaltung, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Interessengruppen aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft die aktuelle Parkraumpolitik. Dabei wurden Herausforderungen identifiziert und Handlungsfelder für eine zukunftsorientierte Parkpolitik erarbeitet.

ParkPAD-Maßnahmenvorschläge

Integriertes Parkraummanagementkonzept

Als wichtigste kurzfristig umzusetzende Maßnahme wurde die Erarbeitung eines integrierten Parkraummanagementkonzepts gesehen. In seiner Sitzung am 28. Februar 2024 hat der Gemeinderat die Verwaltung damit beauftragt, ein integriertes Parkraummanagementkonzept zu erarbeiten und dabei die unterschiedlichen Nutzergruppen zu beteiligen.

Zu den Konzeptvorschlägen gehört auch eine Neugestaltung der Parkgebührenstruktur für die Innenstadt und die umliegenden Stadtteile, um den ruhenden Verkehr in die vorhandenen Parkhäuser und auf Parkplätze zu verlagern. Dadurch soll der Parksuch- und Rangierverkehr reduziert werden. Gleichzeitig soll die Innenstadt jederzeit erreichbar bleiben, weshalb Nutzergruppen wie Anwohnerinnen und Anwohner, Gewerbetreibende, Handwerker, Seniorinnen und Senioren, Ärztinnen und Ärzte, Menschen mit Beeinträchtigungen sowie Lieferanten miteinbezogen werden sollen. Um mögliche Verlagerungseffekte in innenstadtnahe Bereiche ohne Parkraumbewirtschaftung zu vermeiden, wird in dem ParkPAD-Maßnahmenkatalog die Einführung von Bewohnerparkzonen (beispielsweise auf der Insel und im Rathausumfeld) vorgeschlagen. Hierbei soll auch die Einführung eines digitalen Echtzeit-Parkleitsystems, auf dem die freien Parkplätze in Parkhäusern und den größeren städtischen Parkplätzen angezeigt werden unterstützen.

Durch die Verlagerung geparkter Fahrzeuge in Parkhäuser und auf größere Parkplätze ergäbe sich die Möglichkeit, innerstädtische Straßenzüge zu entsiegeln und stärker zu begrünen (wie in den LoKlim-Maßnahmen (2,9 MB) vorgesehen). An heißen Sommertagen und in Tropennächte kann die Umgebungstemperatur somit um einige Grad Celsius gesenkt werden. Das steigert die Lebens- und Aufenthaltsqualität im Stadtraum.

Über das neu ins Leben gerufene Unterstützungsangebot „Park.Raum.Check“ des Landes Baden-Württemberg konnte ein Verkehrsplanungsbüro mit der Durchführung der Grundlagenarbeit für das Parkraummanagementkonzept beauftragt werden. Das Büro hat bereits die notwendigen Untersuchungen durchgeführt und wertet diese derzeit aus. Im nächsten Schritt wird das Verkehrsplanungsbüro konkrete Bewirtschaftungsformen für die einzelnen Teilbereiche der Innenstadt und der umliegenden Stadtbereiche identifizieren. Im Anschluss daran werden die einzelnen Interessengruppen wieder an der finalen Ausarbeitung des Parkraummanagementkonzepts beteiligt.

Weitere Maßnahmen

Der Gemeinderat hat die Stadtverwaltung damit beauftragt, zusammen mit Radfahrenden aus der Bevölkerung eine Fahrradabstellstrategie zu entwickeln. Bis einschließlich 30. Oktober 2024 waren die Kehler Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, dem städtischen Radverkehrskoordinator Felix Rhein Orte zu benennen, an denen Radabstellanlagen fehlen. Die einzelnen Vorschläge werden nun geprüft und in einen Maßnahmenplan integriert, welcher dann schrittweise in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.

Außerdem in Arbeit:

  • Der Park & Ride-Parkplatz hinter dem Bahnhof sowie die Parkplätze im Kasernenareal sollen bewirtschaftet werden.
  • Die Kontrolle des Parkverkehrs soll optimiert werden.
  • Darüber hinaus hat der Gemeinderat die Verwaltung ermächtigt, eine Haushaltsbefragung zum Thema Mobilität (analog zur Befragung 2014) zu beauftragen und entsprechende Fördermittel zu beantragen.