Höhere Beteiligung am E-Werk
Die Stadt Kehl erhöht ihre Anteile am E-Werk Mittelbaden
Zum 1. Januar 2025 stockt die Stadt Kehl über ihren Eigenbetrieb Technische Dienste Kehl (TDK), ihre Unternehmensanteile an der Elektrizitätswerk Mittelbaden AG & Co. KG und der Elektrizitätswerk Mittelbaden Verwaltungsaktiengesellschaft von bisher 0,18 Prozent auf jeweils insgesamt fünf Prozent auf. So hat es der Gemeinderat beschlossen. Von der höheren Beteiligung verspricht sich die Stadt zum einen eine finanzielle Rendite, zum anderen sieht Oberbürgermeister Wolfram Britz das E-Werk als starken Partner auf dem Weg „hin zu mehr Klimaschutz und zu einer umweltfreundlicheren Zukunft“.
Durch die Aufstockung der Beteiligung Kehls ändern sich die Verhältnisse der Anteilseigner. Der bisherige Hauptanteilseigner EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH verkauft 3,13 Prozent seiner Anteile und steuert so den „Löwenanteil“ der zu verkaufenden Anteile bei. Die Stadt Lahr, Eigenbetrieb Bäder, Versorgung und Verkehr Lahr, verkauft 0,82 Prozent, die Offenburger Stromholding GmbH 0,72 Prozent und die Energiewerk Ortenau Beteiligungsgesellschaft eGbR (EWO) 0,15 Prozent Anteile. Aufgrund der höheren Beteiligungsquote erhält die Stadt Kehl künftig einen Sitz im Aufsichtsrat des E-Werks Mittelbaden.
Marco Steffens, Oberbürgermeister der Stadt Offenburg und Aufsichtsratsvorsitzender des E-Werks Mittelbaden, erläutert die Entscheidung seines Gemeinderats wie folgt: „Die bisherige Beteiligungshöhe der Stadt Kehl spiegelt die Bedeutung einer heutigen großen Kreisstadt nicht mehr angemessen wider. Kehl hat sich zu einem bedeutenden Industriestandort mit Rheinhafen entwickelt und trägt so erheblich zum Unternehmenserfolg des E-Werks Mittelbaden bei.“ Er bedankt sich bei der EnBW kommunale Beteiligungen GmbH für ihre Bereitschaft, überproportional Anteile zur Verfügung zu stellen. Steffens: „Ihr Entgegenkommen hat die Anteilsaufstockung erst möglich gemacht. Wir freuen uns, mit diesem Beschluss nicht nur alle großen Kreisstädte in der Region am E-Werk Mittelbaden angemessen beteiligen zu können, sondern gleichzeitig auch die kommunale Basis des E-Werks Mittelbaden zu stärken.“
Wolfram Britz, Oberbürgermeister der Stadt Kehl, hat die bereits in der Vergangenheit an seine Vorgänger gemachten Angebote aufgegriffen und ist an die Hauptgesellschafter und den Vorstand des E-Werks Mittelbaden herangetreten, um die Aufstockung der Beteiligung umzusetzen. Er erinnert daran, dass die bisherige geringere Beteiligungsquote der Tatsache geschuldet war, dass früher lediglich zwei Ortsteile direkt im Versorgungsgebiet des E-Werks Mittelbaden lagen. Mit der höheren Beteiligung profitiert die Stadt Kehl neben den Gewerbesteuerzahlungen zukünftig stärker vom Unternehmenserfolg und Wachstum des E-Werks Mittelbaden. Wolfram Britz, Oberbürgermeister der Stadt Kehl: „Mit einem Anteil von fünf Prozent ist die Stadt Kehl nun am E Werk Mittelbaden beteiligt. In einer Zeit vieler Herausforderungen ist es wichtig, dass die kommunale Familie auch in diesem Bereich intensiv zusammenarbeitet, was wir sehr gerne tun. Mein Dank gilt allen Beteiligten – ich darf nun Kolleginnen und Kollegen sagen –, die sich bereit erklärt haben, die Herausforderung eines sehr langen besprochenen Wegs nun zum Abschluss zu bringen.“
Bodo Moray, Geschäftsführer der EnBW-Tochter Netze BW GmbH und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des E-Werks Mittelbaden: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam eine gute Lösung gefunden haben, die den Interessen aller Beteiligten gerecht wird. Die EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH wird auch in Zukunft ein verlässlicher Partner und Wegbegleiter des E-Werks Mittelbaden sein. Die Herausforderungen für regionale Versorger sind groß; hier bringen wir unsere Expertise als großes integriertes Unternehmen gerne ein.“ Die Stadt Lahr wird nach der Umsetzung des Anteilsverkaufs größter Anteilseigner und löst damit die EnBW Kommunale Beteiligungen GmbH ab. Markus Ibert, Oberbürgermeister der Stadt Lahr und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des E-Werks Mittelbaden, freut sich über den Anstieg des kommunalen Anteils am E-Werk Mittelbaden auf über 72 Prozent. Ibert: „Mit dem Verkauf eines geringen Anteils unseres Energieversorgungsunternehmens an unsere Nachbarstadt stärken wir die kommunale Zusammenarbeit und unterstreichen dadurch den regionalen Zusammenhalt. Gleichzeitig sichern wir die führende Position der Stadt Lahr als größter kommunaler Anteilseigner und setzen ein starkes Zeichen für die erfolgreiche Entwicklung unseres gemeinsamen Unternehmens. Dieser Schritt fördert die Partnerschaft zwischen unseren Städten und würdigt den Beitrag unserer Nachbarn zum unternehmerischen Erfolg.“
Die Energiewerk Ortenau Beteiligungsgesellschaft eGbR (EWO) als jüngster Anteilseigner begrüßte ebenfalls den Beitritt Kehls und die damit verbundene größere kommunale Mehrheit. Sie verzichtet auf den zweiten Sitz im Aufsichtsrat und erhält dafür ein zusätzliches Gastmandat ohne Stimmrecht. Manuel Tabor, Oberbürgermeister der Stadt Achern: „Das Ergebnis stärkt die Rolle des E-Werks Mittelbaden als regionalen Versorger der Ortenau und damit auch das EWO. Es war für uns daher selbstverständlich eine pragmatische Lösung für die Beteiligung der Stadt Kehl zu finden.“ Allen Beteiligten war wichtig, dass die Beteiligung der kleinen Gesellschafterkommunen in der Größenordnung erhalten bleiben muss. Bernhard Palm, Vorstand E-Werk Mittelbaden, freut sich über den gelungenen Abschluss des Projekts.
Palm: „Angesichts der Bedeutung der Stadt Kehl für unser Einzugsgebiet ist Kehl mit dem Hafen als große Kreisstadt ein sehr wichtiger Standort für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des E-Werks Mittelbaden. Kehl sehen wir als Knotenpunkt für zentrale Stromleitungsführungen und als einen bevorzugten Standort für sich entwickelnde Speichertechnologien. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die zum Gelingen dieses wichtigen Projekts beigetragen haben. Einen besonderen Dank richten wir an die EnBW - in Person von Bodo Moray und dessen Vorgänger Dr. Christoph Müller, die durch ihre kommunale Orientierung die Bedeutung für das E-Werk Mittelbaden erkannt hatten.“