Baugebiet
Baugebiet Schneeflären: ein modernes Wohnquartier
Das am Wasserturm gelegene Areal Schneeflären befindet sich etwa einen Kilometer südlich der Kehler Innenstadt und der künftigen Endhaltestelle der Tram am Rathaus. In direkter Umgebung gibt es mit dem Schulzentrum (Einstein-Gymnasium, Tulla-Realschule, Hebel-Werkrealschule) und den Beruflichen Schulen, in deren Räumen auch die Volkshochschule zahlreiche Kurse anbietet, mehrere Bildungseinrichtungen. Das Kehler Freibad, das Fußballstadion, die Tennisplätze, der Skaterplatz und der Sportplatz der Kehler Turnerschaft liegen ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft. Der Garten der zwei Ufer mit der Rheinpromenade, der Altrhein, das Wasserband und der Kehler Stadtwald sind vom Areal Schneeflären aus zu Fuß zu erreichen.
Das innerstädtische Wohnquartier erfüllt hohe städtebauliche, architektonische und freiraumplanerische Ansprüche. Moderne Wohnformen werden mit einer umweltfreundlichen Energie-, Wärme- und Wasserversorgung kombiniert.
Besondere Merkmale des Wohngebiets:
- Vielfalt und Mischung der Wohnformen: etwa 60 Prozent Geschosswohnungsbau (maximal vier Vollgeschosse), 25 Prozent Hausgruppen, 15 Prozent freistehende Einfamilienhäuser und Doppelhäuser;
- Einbeziehen besonderer Wohnformen: Baugruppen, generationenübergreifende Wohnangebote, Inklusion von Menschen mit Behinderungen;
- ansprechende Gestaltung des öffentlichen Raumes für alle Bewohner und Besucher: Plätze zum Verweilen, Spielmöglichkeiten, Räume für das Gemeinschaftsleben;
- hohe Umweltqualität: Möglichkeiten zur Nutzung regenerativer Energien und einer zentralen Wärmeversorgung, Regenwasserbewirtschaftung, "grünes Quartier".
Um die Qualitäten des neuen Wohngebiets angemessen zu berücksichtigen, hat der Kehler Gemeinderat eine städtebauliche Mehrfachbeauftragung ausgelobt. Der einstimmig zum Sieger gekürte Entwurf des Büros K9 Architekten aus Freiburg wird in leicht modifizierter Form umgesetzt.
Bebauungsplan
Städtebaulicher Entwurf und Bebauungsplan
Am nordwestlichen Rand des Gewanns Schneeflären wird ein zentraler Platz angelegt, der den Bezug zum Wasserturm als Landmarke herstellt und eine Anbindung an die bestehenden Gebäude ermöglicht. Das Quartier entwickelt sich, abgestuft nach der baulichen Dichte und der Gebäudehöhe, von Norden nach Süden. Eine Mischung der Wohnnutzung mit Gastronomie, kleineren Einzelhandelseinrichtungen, nicht störenden Handwerksbetrieben, Büros und öffentlichen Einrichtungen ist insbesondere im nördlichen Teil vorgesehen und wird für eine intensive Belebung des öffentlichen Raums sorgen.
Auf den einzelnen Baufeldern soll ein vielfältiges Wohnangebot entstehen: privat zu entwickelnde Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke, Bauträgerobjekte, die beispielsweise in Reihenhausform realisiert werden können, Mehrfamilienhäuser oder sogenannte Townhouses. Teile des Gebiets sollen Baugruppen und sozialen Bauprojekten zur Verfügung gestellt werden. Die Errichtung eines Wohnhauses für Menschen mit Behinderungen durch die Diakonie Kork und die Integration von Wohnangeboten für ältere Menschen im Quartier tragen zu einer sozialen Durchmischung bei.
Um ein einheitliches Erscheinungsbild des Quartiers zu erreichen, sind unter anderem die Lage und Ausrichtung der Gebäude, die Gebäudehöhe und die Dachform, die Fassadengestaltung und Einfriedung der Grundstücke im Bebauungsplan reglementiert. Innerhalb dieses Rahmens soll eine architektonische Vielfalt die Attraktivität des Quartiers weiter steigern. Neben dem zentralen Quartiersplatz im Norden ist ein kleiner öffentlicher Platz im Süden des Gebiets vorgesehen. Das Quartier wird durch verschiedene Grünflächen gegliedert und bietet im öffentlichen Raum Möglichkeiten für einen intensiven Austausch zwischen den Bewohnern. Auf den privaten Grundstücken sind halböffentliche, gemeinschaftlich nutzbare Außenflächen vorgesehen.
Die Anbindung des Quartiers Schneeflären erfolgt über die Vogesenallee und die Iringheimer Straße. Diese Straßen gewährleisten den direkten Anschluss an die Innenstadt und das großräumige Straßennetz (B 28, B 36 und weitere). Das Quartier Schneeflären selbst ist über zwei nord-südlich verlaufende Achsen erschlossen. Die Wohnstraßen ergeben ein rasterförmiges, einfach zu nutzendes Netz, das als barrierefreier verkehrsberuhigter Bereich ausgebaut werden soll.
Der Teilbereich auf dem Gewann Mosrin wird über einen Straßenstich angeschlossen. Dort könnte die nördlich gelegenen Kleingartenanlage bei Bedarf künftig angebunden werden.
Mit dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann das Quartier über die Buslinie 302 erreicht werden. Im Rahmen des Nahverkehrskonzepts, das derzeit erstellt wird, kann eine qualitativ hochwertige Erschließung durch den ÖPNV gewährleistet werden. Die Einrichtung einer Mobilitätsstation mit einem vielfältigen Verkehrsangebot (Carsharing, Mietfahrräder) ist ebenfalls denkbar. Das vorgesehene engmaschige Wegenetz im gesamten Quartier ist fußgänger- und radfahrerfreundlich.
Baugruppen
Informationen für Baugruppen
Eine Baugruppe (auch als Baugemeinschaft oder Bauherrengemeinschaft bezeichnet) ist der Zusammenschluss privater Bauherren, die Wohngebäude gemeinsam – zur Eigennutzung oder Vermietung – planen und bauen. Angefangen vom Doppelhaus bis hin zum Mehrfamilienhaus mit Gewerbeeinheiten ist die Bandbreite von Baugruppenprojekten sehr groß.
Für die Bauherren ergeben sich folgende Vorteile:
- zehn bis 20 Prozent Kostenersparnis gegenüber Bauträgerprojekten, häufig sogar bei höherer Bauqualität;
- Gestaltungsmöglichkeiten bei der eigenen Wohneinheit und gemeinschaftlich genutzten Räumen, der Raum wird effizient genutzt;
- Möglichkeit des Kennenlernens der zukünftigen Nachbarn, Aufbau guter nachbarschaftlicher Verhältnisse.
Baugruppen erfordern jedoch:
- Abstimmungsbedarf unter den Partnern in der Baugruppe;
- Beratungs- und Betreuungsbedarf, insbesondere bei Fragen zu den rechtlichen Besonderheiten dieses Eigentumsmodells;
- Unterstützung bei der Finanzierung.
Informationen über den Ablauf des Verfahrens von Grundstücken im Baugebiet an Baugruppen entnehmen Interessierte aus dem Merkblatt über die Vergabe von Grundstücken der Stadt Kehl an Baugruppen.
Vermarktung
Die Stadt Kehl möchte die Entstehung eines Quartiers fördern, das sich durch eine große Vielfalt seiner Gebäude wie seiner Bewohnerschaft auszeichnet. Dazu werden zum Beispiel Projekte für Menschen mit einem besonderen Wohnbedarf (wie Menschen mit Behinderungen oder Senioren) unterstützt. Sowohl Bauträgerprojekte als auch Einfamilienhausgrundstücke sind vorgesehen. Ein spezielles Augenmerk legt die Stadt Kehl auf Projekte von Baugruppen. Interessengemeinschaften werden besonders unterstützt und bei der Zuteilung von Grundstücken mit Priorität behandelt. Erschließungsfreies Bauland soll zu einem Preis von 260 bis 390 Euro je Quadratmeter verkauft werden.
Stand der Vermarktung
Über das Vermarktungskonzept für das Neubaugebiet Schneeflären hat der Gemeinderat am 30. September 2015 entschieden. Das Konzept sieht vor, dass ein Anteil der Baugrundstücke bevorzugt an Baugemeinschaften zur überwiegenden Eigennutzung abgegeben wird. Entstehen sollen neben geförderten und mietpreisgebundenen Mietwohnungen auch privat finanzierte Eigentumswohnungen.
Im Baugebiet hat die Stadt in einer ersten Ausschreibung Grundstücke zum Bau von Miet- und Eigentumswohnungen sowie zum Bau von Reihenhäusern veräußert. Die Ausschreibungsfrist endete am 31. März 2016. Bewerbungen um Grundstücke in dem Baugebiet sind daher aktuell nicht mehr möglich. Derzeit sind alle Bauflächen reserviert, bei vielen hat der Gemeinderat bereits über die Vergabe entschieden. Die acht städtischen Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser im Gewann „Mosrin“ (östlich des Tennisplatzes) sind beispielsweise bereits vergeben.
Energie-/Nahwärmeversorgung
Die Energieversorgung soll in Teilbereichen des Quartiers Schneeflären durch den Bau eines umweltfreundlichen Nahwärmenetzes mit Einspeisung durch das Blockheizkraftwerk Kreuzmatt erfolgen. In den Grundstückskaufverträgen wird ein Anschluss- und Benutzungszwang festgelegt, so dass ein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Die ersten Kostenkalkulationen basieren auf der Annahme, dass die angeschlossenen Gebäude einen Bedarf von 35 kWh/m²/a für die Heizung und 25 kWh/m²/a für Warmwasser haben. Bauherren, die in eines der angeschlossenen Gebäude ziehen, erfüllen durch den Anschluss an das Nahwärmenetz bereits die Anforderungen des Erneuerbare Energien Wärmegesetzes (EEWärmeG). Außerhalb des Nahwärmenetzes ist ein Anschluss an das Gasnetz von Norden und Süden möglich. Die Anforderungen des EEWärmeG müssen in diesem Fall unter anderem über Luftwärmepumen und die solare Warmwasserbereitung erfüllt werden.
Für Interessenten an einem Baugrundstück in Schneeflären stellt die Stadt hier nützliche Unterlagen zur Wärmeversorgung zur Verfügung:
- Anmeldung / Anfrage Anschluss an Wärmenetz (41 KB)
- Mustervertrag zur Wärmeversorgung (77 KB)
- Preisblatt zur Wärmeversorgung (124 KB)
- Berechnungsbeispiel zur Fernwärmeversorgung (71 KB)
- Bescheinigung über die Erfüllung der Anforderungen an die Wärmelieferung (73 KB)
- Bescheinigung des Wärmenetzbetreibers über die energetische Bewertung der Fernwärmeversorgung (62 KB) (Primärenergiefaktor)
- Erklärung der technischen Anschlussbedingungen (424 KB)
- Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (424 KB)
Regenwasser
Regenwasser soll vor Ort gesammelt und gedrosselt in den Vorfluter abgeleitet werden. Vorgesehen ist, die technischen Anlagen und das Wasser als gestalterisches Element im öffentlichen Raum einzusetzen und das Bewusstsein für den Wasserkreislauf zu stärken.