Zerstörte Graffiti-Tafeln

Sechs Graffiti-Tafeln mit Friedensbotschaften an der Kriegsgräberstätte zerstört

Die sechs von Mitgliedern der Zeitzeuge-AG des Einstein-Gymnasiums gestalteten Graffiti-Tafeln wurden mit Gewalt von ihren Halterungen gerissen und beschädigt.

Es war ein Bild der Zerstörung: Die mit großem Engagement von Mitgliedern der Zeitzeugen-AG des Einstein-Gymnasiums gestalteten Graffiti-Tafeln auf der Kehler Kriegsgräberstätte wurden am vergangenen Sonntag zerstört vorgefunden. Alle bunten Friedensbotschaften, die zum Volkstrauertag 2022 von Schülerinnen und Schülern gesprüht wurden, sind mit Gewalt von ihren Halterungen gerissen und mit der bemalten Seite auf den Boden geworfen worden. Dabei wurden sie so stark beschädigt, dass sie nicht mehr angebracht werden können.

Entdeckt wurde der Schaden am Sonntag von einer Besucherin des Friedhofs. Strafanzeige wurde bereits gestellt. Zeuginnen und Zeugen können sich beim Polizeirevier Kehl (Telefon 07851 8930) melden.
Die Mitglieder der Zeitzeugen-AG hatten die Friedensbotschaften 2022, im Sommer nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine, gemeinsam mit dem Offenburger Graffiti-Künstler Raphael Lieser in vielen Stunden gestaltet und später mit einem wetterfesten Lack überzogen. Die farbigen Tafeln waren fortan ein Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher der Kriegsgräberstätte und fanden viel Beachtung. Sie waren Teil der Umgestaltung der Gedenkstätte, an der die Jugendlichen seit drei Jahren arbeiten. Die Mitglieder der Zeitzeugen-AG beschäftigen sich intensiv mit der 1958 eingeweihten Anlage und versuchen, sie ins Bewusstsein der Einwohnerinnen und Einwohner zu rücken und vor allem auch junge Menschen für die Geschichte des Ortes und der Toten zu interessieren, die hier begraben liegen. Entsprechend groß ist ihre Betroffenheit über den sinnlosen Zerstörungsakt. Der Sachschaden beträgt mindestens 5000 Euro.