Videoüberwachung

Schulcampus wird mit Videokameras überwacht

Außerhalb der Schulzeiten wird der Schulcampus videoüberwacht, nachdem es dort immer wieder zu erheblichen Sachbeschädigungen kam.

Der Kehler Schulcampus wird videoüberwacht: Neun Kameras beobachten außerhalb der Schulzeiten, was im Bereich ums Einstein-Gymnasium und die Tulla-Realschule passiert. Der Grund: Immer wieder wurden in der Vergangenheit an beiden Schulen Scheiben eingeschlagen, Tischtennisplatten oder Schulmobiliar beschädigt. Mehrere 10 000 Euro Sachschaden sind dadurch bereits entstanden.

Aus diesem Grund hat der Gemeinderat beschlossen, dass die Bereiche mit Videokameras überwacht werden sollen. Wer sich zu bestimmten Uhrzeiten – außerhalb des regulären Schulbetriebs – den Gebäuden nähert, löst beim mit der Überwachung beauftragten Unternehmen einen Alarm aus. Die Mitarbeitenden, die an den Bildschirmen sitzen, haben die Möglichkeit, die Personen über Lautsprecher anzusprechen und damit – so hofft man bei der Stadtverwaltung – Sachbeschädigungen noch im Vorfeld zu verhindern. Werden an den beiden Schulgebäuden, oder in ihrem Umfeld, dennoch mit Vorsatz herbeigeführte Schäden festgestellt, besteht die Chance, die Verursacher über die aufgezeichneten Videos zu identifizieren.

Im direkten Umfeld der beiden Schulen kam es in den vergangenen Jahren über die Sachbeschädigungen hinaus wiederholt zu Körperverletzungen, Diebstählen, Brandstiftung und Ruhestörungen. Es wurden dort Waffen mitgeführt oder pornografische Inhalte an Jugendliche unter 18 Jahren weitergegeben. Allein im Jahr 2023 wurden im Bereich der Tulla-Realschule vier Körperverletzungen, elf Diebstähle, sieben Sachbeschädigungen, drei sonstige Straftaten sowie sechs Ruhestörungen oder Lärmbelästigungen festgestellt. Auf dem Gelände des Einstein-Gymnasiums kam es zu einer Körperverletzung, neun Diebstählen, vier Sachbeschädigungen und drei sonstigen Straftaten. Zehnmal mussten die Ordnungskräfte wegen Ruhestörungen einschreiten.

Schilder weisen darauf hin, dass der Schulcampus mit Videokameras überwacht wird.

Vergleicht man diese Vorkommnisse mit denen im Umfeld anderer öffentlicher Gebäude, so werden auf dem Schulcampus deutlich mehr Straftaten registriert.
Diese Zahlen stammen von der Landespolizei sowie vom städtischen Gebäudemanagement. Betrachtet man die Zahl der Straftaten im Zeitraum von 2018 bis 2022, so kommt man im Bereich des Schulzentrums auf einen Durchschnitt von 7,4 Straftaten pro Jahr. Zum Vergleich: Im direkten Umfeld der Albert-Schweitzer-Schule wurden 2,4 und um die Hebelschule 1,4 Delikte pro Jahr aktenkundig. 15 weitere Standorte, die der Bereich Öffentliche Ordnung im Hinblick auf eine potenzielle Videoüberwachung geprüft hat, wiesen einen Durchschnitt von 0,2 bis 0,8 Straftaten pro Jahr aus.

Im Schulzentrum ist im Zeitraum von 2020 bis 2023 ein Sachschaden von mehr als 56 000 Euro mutwillig verursacht worden.