Sicherheit in Kehl

Sicherheitsbericht im Gemeinderat: In Kehl lebt es sich genauso sicher wie in anderen Städten

Dass die Sicherheitslage in Kehl nicht schlechter ist als in Offenburg, in Lahr oder in anderen Städten vergleichbarer Größe im Land, das haben der kommissarische Leiter des Polizeireviers Kehl, Patrick Schote, und der Leiter der Bundespolizeiinspektion Offenburg, Tobias Lehmann, gemeinsam mit der Leiterin des städtischen Bereichs Ordnungswesen, Julia Winkler, in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch (15. Mai) dargestellt. Die hohe Zahl der Straftaten, welche die Kriminalitätsstatistik für Kehl ausweist, ist zu 41 Prozent der unmittelbaren Grenzlage geschuldet. Das heißt: 41 Prozent der Delikte, die in die Statistik eingehen, sind Straftaten gegen das Aufenthaltsgesetz oder das Asylverfahrensgesetz.

7223 Straftaten sind im vergangenen Jahr in Kehl aktenkundig geworden, in 2957 Fällen geht es um illegale Grenzübertritte, die von der Bundespolizei mit Dienstsitz an der Europabrücke festgestellt wurden. Betrachtet man Straftaten, die das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung stark beeinflussen, also Körperverletzung, gefährliche oder schwere Körperverletzung und Raubdelikte, so lag deren Zahl im vergangenen Jahr in Kehl bei 509, in Lahr bei 523, in Offenburg bei 826 und in Rastatt bei 539.

Macht man die Zahlen durch die Umrechnung auf 100 000 Einwohner direkt vergleichbar, ergibt sich für Offenburg eine sogenannte Häufigkeitsziffer von 1340, für Kehl eine von 1333, für Lahr eine von 1066 und für Rastatt eine von 1051. Bei der Straßenkriminalität liegt Kehl mit 689 von der Polizei registrierten Straftaten im Vergleich dieser vier Städte auf Platz 2 hinter Offenburg mit 1031 Delikten, aber vor Lahr mit 646 und Rastatt mit 616 polizeibekannten Taten.

Was für die Straftaten in Kehl gilt, gilt in gleichem Maße für den Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger: Dieser liegt mit 86,3 Prozent deutlich über dem Durchschnitt des Polizeipräsidiums, rechnet man auch hier die Grenzdelikte raus (die nur von Menschen mit ausländischem Pass begangen werden können), liegt Kehl im für die Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburgs geltenden Mittelwert von 57,7 Prozent.

Die Leiterin des städtischen Bereichs Ordnungswesen, Julia Winkler, stellte die Arbeit des Kommunalen Ordnungsdiensts der Stadt dar: 374 Kontrollen haben (inklusive Nachkontrollen) in Gaststätten ebenso stattgefunden wie 103 Personen- und Jugendschutzkontrollen. In 40 Fällen wurden Gaststätten aufgrund von Verstößen gegen geltendes Recht vorübergehend geschlossen. Der Gemeindevollzugsdienst hat im vergangenen Jahr 11 149 Verwarnungen gegen Autofahrer verhängt, die ihr Fahrzeug nicht korrekt abgestellt hatten; 6291 Fahrzeuglenker wurden bei mobilen Geschwindigkeitskontrollen erwischt, weil sie zu schnell unterwegs waren. Aufgrund der stationären Blitzer wurden 12 609 Strafzettel verschickt.

Zur gemeinsamen Präsentation von Bundes- und Landespolizei sowie des Bereichs Ordnungswesen (3,1 MB)