Jugendgemeinderat
Drei Graffitiwände am Haus der Jugend – Kernstadtbudget finanziert Skaterplatz-Erweiterung
Die drei Graffitiwände vom R(h)einschauen-Festival stehen nun an der Schwimmbadstraße vor dem Haus der Jugend in unmittelbarer Nähe zur Skateranlage. Noch sind die Wände von Flatterband umgeben. Doch schon in den nächsten Tagen sollen Hobby-Sprayerinnen und -Sprayer sich hier kreativ ausprobieren können. Es ist der Auftakt für ein weitaus größeres Jugendgemeinderatsprojekt: die Sanierung und Erweiterung der Skateranlage.
Andreas Martzloff aus dem Jugendzentrum an der Kinzigstraße (Juze) und Heiko Borsch vom Jugendkeller St. Nepomuk hatten die Graffitiwände für das R(h)einschauen-Festival auf dem Marktplatz zusammengebaut. Im Anschluss an die Veranstaltung schlug der Jugendgemeinderat vor, die Stellwände dauerhaft am Haus der Jugend zu installieren. Das ist nun passiert. Die beiden Einzelwände sowie die Doppelwand sind auf der Grünfläche zwischen Schwimmbadstraße und Haus der Jugend einbetoniert worden, finanziert aus dem Budget des Jugendgemeinderats. Damit erhält Kehl erstmals eine „Hall of Fame“, wie zum Bemalen und Besprühen freigegebene Plätze und Wandflächen im Szenejargon genannt werden. Bevor jedoch zu den Sprühdosen gegriffen werden kann, sind noch einige letzte Arbeitsgriffe zu erledigen. Der Betriebshof muss noch einige Pflastersteine in den Boden einlassen. Diese sind vor allem als Orientierungspunkte für die Grünpflege wichtig. Zusätzlich sollen noch Mülleimer aufgestellt werden, die speziell für Sprühdosen sind. „Diesen Tipp haben wir uns von professionellen Sprayerinnen und Sprayern geben lassen“, berichtet Binja Frick, bei der Stadt für Jugendarbeit zuständig. Für gewöhnlich werden leere Farbdosen aufgestochen, damit das letzte bisschen Druck entweicht und sie nicht mehr verwendet werden können. Allerdings: Nicht alle Sprayerinnen und Sprayer denken daran. Damit mit den verbliebenen Farbresten in den Dosen kein Unsinn angestellt wird, sollen sie in speziellen Mülleimern entsorgt werden. „Die Öffnung ist so klein, dass die Dosen nicht mehr herausgeangelt werden können“, beschreibt Heiko Borsch die Mülleimer. Ein Schild mit den Logos des Jugendgemeinderats und der Kehler Jugendarbeit sowie einem Sprayer-Kodex ist ebenfalls vorgesehen. Dieser soll die Nutzerinnen und Nutzer daran erinnern, dass verletzende oder diskriminierende Inhalte auf den Wänden nicht gestattet sind. Für den Projektabschluss Ende März oder Anfang April ist eine Feier mit den Jugendlichen geplant. Dazu sollen professionelle Sprayerinnen und Sprayer eingeladen werden. Auch DJ-Musik ist vorgesehen.
Kernstadtbudget: Neue Rampe hat oberste Priorität
Auch bei der Sanierung und Erweiterung der Skateranlage ist ein wichtiger Schritt geschafft: Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 20. November 2024 die Projektvorschläge für die Verwendung des Ortschaftsbudgets für die Kernstadt und Sundheim priorisiert und beschlossen. An oberster Stelle steht die Skateranlage. 50 000 Euro investiert die Stadt über das Kernstadtbudget in die Anlage. Eine Sanierung ist notwendig, weil die rund 20 Jahre alte Skaterpiste Risse im Beton aufweist. Für Nutzerinnen und Nutzer stellt das ein potenzielles Verletzungsrisiko dar. Weil dem Skaterplatz eine große Bedeutung für die Jugendkultur in Kehl zukommt, hatte der Jugendgemeinderat entschieden, sich mit einem Vorschlag zur Sanierung und Erweiterung an den Gemeinderat zu wenden. Die bestehende Anlage soll nach dem Willen der Jugendlichen um eine etwa neun Meter lange Rampe ergänzt werden. Sinn und Zweck des Kernstadtbudgets ist es, kleinere, insbesondere gestalterische Maßnahmen schnell und unkompliziert innerhalb eines Kalenderjahres zu realisieren. Entsprechend zuversichtlich ist Binja Frick, dass die neue Rampe nach den Sommerferien steht.