Friedhofsallee Bodersweier
„Kein Kahlschlag“: Neue Friedhofsallee in Bodersweier wird nach und nach gepflanzt
In Bodersweier gilt die Friedhofsallee als Besonderheit. Weil die Altbepflanzung jedoch über die Jahre an Standsicherheit eingebüßt hat, ist ein Ersatz erforderlich. Erste Neubepflanzungen sind bereits erfolgt. Weitere folgen voraussichtlich im Herbst.
18 sogenannter Eiben in Säulenform (oder schlicht Säuleneiben) säumen den Fußweg auf der Westseite des Friedhofs in Bodersweier. Sie stehen noch nicht lange. Im Herbst 2023 wuchsen hier noch Scheinzypressen. Sie verliehen dem Friedhof über Jahre hinweg ein charakteristisches Erscheinungsbild. Auf der Ostseite des Friedhofs ragt die Zypressenallee noch in imposante Höhen. Noch, denn auch sie werden voraussichtlich im Herbst einer Neubepflanzung durch Säuleneiben weichen. Nach Einschätzung der Fachagrarwirte für Baumpflege des städtischen Betriebshofs wiesen und weisen die Scheinzypressen erhebliche Trockenschäden auf. „Die Standsicherheit der Bäume ist nicht mehr gegeben“, berichtet Amir Gidaui vom städtischen Grünflächenmanagement. Aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht sah der Betriebshof Handlungsbedarf und schlug dem Ortschaftsrat vor, die Bäume zu fällen, ehe sie von selbst fallen und sich Friedhofsbesucher dabei womöglich verletzen könnten. Für eine Neubepflanzung schlugen die Mitarbeitenden des Betriebshofs unter anderem vor, Säuleneiben entlang des Weges aufzustellen, der unmittelbar an der Friedhofskapelle vorbeiführt. „Wir haben uns für Säuleneiben ausgesprochen, weil sie trockenresistent, schnittverträglich sind und schnell wachsen“, berichtet Betriebshofmitarbeiter Florian Müll. Säuleneiben erreichen eine Höhe von mehr als vier Metern.
Der Ortschaftsrat gab grünes Licht. Dabei betonten die Gremiumsmitglieder, dass auch die neuen Baumreihen einen Alleecharakter aufweisen müssen.
Die Neubepflanzung der Friedhofsallee erfolgt, vorbehaltlich der Mittelbereitstellung durch den Gemeinderat, in drei Abschnitten. „Wir wollten einen optischen Kahlschlag vermeiden“, argumentiert Amir Gidaui. Abgesehen vom Abfräsen der Wurzelstöcke hat das Betriebshofteam sämtliche Arbeiten in Eigenregie übernommen, das heißt: die Scheinzypressen wurden gefällt, die Pflanzengräben ausgebaggert und mit dem betriebshofeigenen Baumsubstrat aufgefüllt und letztlich die Säuleneiben eingesetzt. Zusätzlich wurde die Brunnenanlage auf der Westseite erneuert. Auf der Ostseite, also den Bauabschnitten zwei und drei, stehen all diese Arbeitsschritte noch bevor.