Freiwilligendienst bei der Stadt
Erfahrungen sammeln beim Freiwilligen Sozialen oder Ökologischen Jahr
Kulturveranstaltungen mitorganisieren, in einer sozialen Einrichtung oder bei der Feuerwehr mitarbeiten, oder sich für den Umweltschutz einsetzen und dabei Näheres über die Abläufe in einer Stadtverwaltung erfahren. Viele Jugendliche und junge Erwachsene entscheiden sich nach ihrem Schulabschluss dafür, ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr zu absolvieren. Sei es, um sich beruflich zu orientieren, die Zeit zu überbrücken oder um einen Fuß in die Arbeitswelt zu bekommen. Sie sammeln Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen, von denen sie auch in ihrem späteren Berufsleben profitieren. Die Freiwilligen können im Laufe des Jahres an mehreren Seminaren teilnehmen und erhalten außerdem ein monatliches Taschengeld. Auch für dieses Jahr werden wieder FSJlerinnen und FSJler gesucht, und die Bewerbungsphase läuft bereits.
Das Freiwillige Soziale oder Ökologische Jahr startet in der Regel immer zum 1. September und dauert zwölf Monate. Ob im Bereich Kultur, Nachhaltige Stadtentwicklung, Soziales oder bei der Feuerwehr. Die Stadt bietet Interessierten die Möglichkeit, in unterschiedliche Tätigkeitsbereiche zu blicken und den Arbeitsalltag kennenzulernen. Derzeitige FSJlerinnen und FSJler berichten von ihren Erfahrungen:
Von Theater, Konzerte, Poetry Slams, Kabarett bis Festivals– Lara Jauch macht derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr im Kulturbüro. „Zu meinen Aufgaben gehören unter anderem Plakate gestalten, ab und an eine Pressemitteilung schreiben und das Begleiten sowie Betreuen von Veranstaltungen“, erzählt die 18-Jährige. Außerdem darf sie in diesem Jahr ein eigens Projekt selbstverantwortlich planen und umsetzen. Lara Jauch hat einen Karaoke-Abend mit offener Bühne organisiert, der am Mittwoch, 13. März, im Kulturhaus stattfindet. Das Konzept dazu hat sie gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern bei einem Workshop erarbeitet. Sie kümmert sich um das Marketing und sorgt für einen reibungslosen Ablauf. „Wie viel zur Planung einer Veranstaltung dazugehört, wusste ich vorher nicht“, erzählt die FSJlerin. Im Anschluss an ihr Freiwilliges Soziales Jahr wird sie ihr Verwaltungsstudium an der Hochschule Kehl beginnen.
Bücher sortieren, Medien verwalten und an der Theke die Kunden betreuen. Enya Feit und Rebecca Weiss machen derzeit gemeinsam ihr FSJ Kultur in der Mediathek. „Wegen Corona konnte ich während meines Abiturs kein Praktikum machen“, berichtet Enya Feit. „Ich wollte wissen, wie es ist zu arbeiten“, erzählt die 18-Jährige über die Gründe, warum sie sich für ein FSJ entschieden hat. Rebecca Weiss andererseits habe das Interesse an Büchern nach Kehl gezogen. „Für mein FSJ bin ich extra von Karlsruhe in die Rheinstadt gezogen“, sagt die 19-Jährige. Durch ihre Arbeit in der Mediathek habe sie gelernt, Aufgaben zielstrebig zu erfüllen und Probleme zu lösen. „Der Umgang mit Kunden hat ihr geholfen, besser mit Menschen umzugehen.“ Enya Feit stimmt ihr zu. „Ich bin dadurch extrovertierter geworden“, findet die Kehlerin. Nach ihrem FSJ wird sie eine Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation beginnen. „Da bin ich auch durch meine Arbeit in der Mediathek darauf gekommen“, sagt sie. Was Rebecca Weiss nach ihrem FSJ machen will, kann sie noch nicht sagen, sie möchte sich aber in Kürze damit beschäftigen.
Der 18-jährige Antoine Mau hat die elfte Klasse des Gymnasiums abgeschlossen und möchte mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr seine Fachhochschulreife erlangen. Gleichzeitig sieht er das FSJ, das er zum Teil an der Josef-Guggenmos-Schule und zum anderen Teil in der Gemeinwesenarbeit Kreuzmatt absolviert, als Vorbereitung für seinen späteren Berufswunsch. Denn Antoine möchte studieren, um Grundschullehrer zu werden. Zu seinen Aufgaben gehört die Begleitung der Kinder über die Mittagszeit an der Josef-Guggenmos-Schule. Montags organisiert der Jugendliche in der Villa RiWa eine Lernbar, wo die Kinder gemeinsam lernen und Nachhilfe erhalten. Mittwochs betreut er bei der Gemeinwesenarbeit Kreuzmatt den Kindertreff. Er kocht mit den kleinen Gästen, bastelt mit ihnen und sie spielen gemeinsam. Bisher, findet der Jugendliche, habe er einiges an Erfahrung in seinem Freiwilligen Sozialen Jahr gesammelt. „Man hat hier mit Menschen aus allen Schichten zu tun“, erzählt der FSJler. „Dadurch bekommt man auch eine andere Perspektive auf das Leben.“