Neue Defibrillatoren im Stadtgebiet

Feuerwehr installiert neue Defibrillatoren im Stadtgebiet

Insgesamt 25 neue automatisierte externe Defibrillatoren (kurz: AED) plant die Feuerwehr in den nächsten Monaten rund um die Kernstadt sowie den Ortschaften aufzuhängen. Die Geräte können leicht von Laien bedient werden, sollen 24 Stunden täglich zugänglich sein und im Ernstfall bei Herzrhythmusstörungen sowie Herz-Kreislaufstillstand Leben retten. Die Kosten für die Stadt belaufen sich auf rund 63 000 Euro.

Feuerwehrkommandant Viktor Liehr (links) und Oberbrandmeister Sven Ruhland präsentieren einen der 25 automatisierten externen Defibrillatoren (kurz: AED), die in den nächsten Monaten rund um die Kernstadt sowie den Ortschaften aufgehängt werden. 

Mit etwa 50 000 Fällen pro Jahr und einer Überlebensrate von etwa zehn Prozent ist der Herz-Kreislaufstillstand die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Weil das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt wird, zählt bei einem plötzlichen Herzversagen jede Minute. Ein gezielter Elektroschock durch einen AED kann den Herzmuskel wieder zum Schlagen bringen und die Überlebenschancen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte deutlich verbessern. Schon im Jahr 2016 hat die Stadt in einer gemeinsamen Aktion mit der Sparkasse Hanauerland 16 Defibrillatoren im Stadtgebiet verteilt. Sie hängen unter anderem im Rathaus, im Polizeirevier und in mehreren Mehrzweckhallen in den Ortschaften. Jedoch konnte nicht rund um die Uhr auf sie zugegriffen werden. Darum wurden die Standorte neu bewertet und neuen Positionen zugeteilt. Darüber hinaus wurden insgesamt 25 weitere Geräte angeschafft, die in Zukunft in durchgehend zugänglichen Außenbereichen von städtischen Gebäuden, öffentlichen Plätzen, Ortsverwaltungen, Feuerwehrhäusern und Gemeindezentren hängen sollen. Die Installation wird nach und nach geschehen und voraussichtlich innerhalb der nächsten drei Monate abgeschlossen sein. Die Gesamtzahl in der Kernstadt und den Ortschaften wird sich dann auf insgesamt 41 Defibrillatoren belaufen, die alle jederzeit benutzt werden können. Die aktualisierten Positionen sind dann in der App „Region der Lebensretter“ einsehbar. Fest stehen noch nicht alle Standorte, teilweise ist die Feuerwehr noch in Gesprächen mit den jeweiligen Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern.

Um die sensiblen Geräte vor der Witterung zu schützen, werden sie in alarmgesicherten, klimatisierten Gehäusen an der Wand montiert, die bei zu hohen Temperaturen innen gekühlt und bei zu niedrigen Temperaturen beheizt werden können. So wird gewährleistet, dass die Lebensretter jederzeit einsatzbereit sind. Die Akkus sowie die Klebeelektroden müssen nur alle vier Jahre getauscht werden. Für die Instandhaltung zeichnet die Kehler Feuerwehr verantwortlich. Neben einem AED befindet sich im Behältnis auch eine Schere, Einweghandschuhe und eine Reanimationsgesichtsmaske. Außerdem ist ein Trockenrasierer beigelegt, um sehr dichtes Brusthaar entfernen zu können und so den Defibrillatorelektroden eine bessere Klebefläche zu bieten. Um einen solchen Apparat im Ernstfall zu bedienen, braucht es keine vorherige Einweisung. Anwenderinnen und Anwender werden über Lautsprecheransage entweder in Deutsch oder Englisch durch jeden Schritt geleitet.

Info

Wer wissen möchte, wo die Defibrillatoren in Kehl zu finden sind, kann in der App des Vereins „Region der Lebensretter“ die aktuellen Standorte in ganz Deutschland einsehen. Rettungsdienste brauchen im Schnitt acht bis 15 Minuten, bis sie beim Einsatzort eintreffen. Der Verein hat ein App-basiertes System etabliert, bei dem registrierte Ersthelferinnen und Ersthelfer in der Nähe parallel zu den Einsatzkräften alarmiert werden und noch vor dem Rettungsdienst eintreffen können. Wer selbst zum Lebensretter werden möchte und über die erforderlichen Qualifikationen verfügt, kann sich ebenfalls bei dem Verein registrieren.