Robert Habeck in Kehl
Bundesminister Robert Habeck im Gespräch mit Feuerwehrangehörigen
Robert Habeck, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, war am Montag (13. Januar) bei der Kehler Feuerwehr zu Gast. Er sprach mit Angehörigen der freiwilligen Feuerwehr und interessierte sich vor allem dafür, was die jungen Feuerwehrfrauen und -männer motiviert, sich für die Allgemeinheit zu engagieren, „wenn andere Party machen“. Oberbürgermeister Wolfram Britz gab ihm anhand der deutsch-französischen Schlauchkupplung eine kurze Einführung in die Zusammenarbeit mit Straßburg. Was die ganz konkret hervorbringt, konnte der Minister auf dem deutsch-französischen Feuerlöschboot Europa 1 erleben. Robert Habeck hatte sichtlich Freude daran, das Boot kurz selbst steuern zu dürfen.
Dass nicht alle Schulkameradinnen und -kameraden verstehen, dass sie so viel Freizeit bei der Feuerwehr verbringe, berichtete Amelie Bottin dem Minister, erläuterte aber gleichzeitig, wie viel Spaß ihr das Engagement bereitet. Einige ihrer Freundinnen und Freunde hörten auch gerne zu, wenn sie von Einsätzen erzähle. Feuerwehrmann und Feuerwehrseelsorger Martin Kramer kam auf die Angriffe auf Feuerwehrleute bei Einsätzen zu sprechen. Dass dies auch in kleineren Städten ein Thema sei, erstaunte Robert Habeck, schließlich rangiere doch die Feuerwehr bei den angesehensten Berufen ganz oben. Der Respekt sei eher theoretischer Natur, erklärten mehrere Feuerwehrangehörige, selbst in den Ortschaften fehle manchen Einwohnerinnen und Einwohnern heute das Verständnis dafür, wenn eine Straße wegen eines Einsatzes gesperrt werden müsse. „Was müsst ihr hier rumstehen“, heiße es dann. Das Einzelinteresse stehe immer stärker im Vordergrund, fasste Feuerwehrkommandant Viktor Liehr die Erfahrungen zusammen. Gute Fotos vom Einsatzgeschehen seien manchen wichtiger als die effektive Hilfeleistung, ergänzte Martin Kramer. Jeder, der Rettungskräfte angreife, erklärte Robert Habeck, müsse die volle Härte des Gesetzes zu spüren kommen.
Karlheinz Fimeyer, langjähriger Feuerwehrangehöriger und heute Personalratsvorsitzender bei der Stadt Kehl, sprach sich gegenüber dem Vizekanzler dafür aus, den langjährigen Dienst in der freiwilligen Feuerwehr bei der Altersrente zu berücksichtigen. Das wäre nicht nur eine Anerkennung für die bereits aktiven Feuerwehrangehörigen, sondern könne auch motivierend auf Neueinsteiger wirken. Robert Habeck war dieser Gedanke neu, er sagte aber zu, die interessante Idee mit nach Berlin zu nehmen.
Indem er dem Minister die deutsch-französische Schlauchkupplung überreichte, machte Oberbürgermeister Wolfram Britz Robert Habeck auf die enge Kooperation der Städte Straßburg und Kehl aufmerksam. Wie sich die im Bereich der Feuerwehr ganz konkret gestaltet, konnte der Bundesminister auf einer kurzen Fahrt mit dem deutsch-französischen Feuerlöschboot Europa 1 von der Villa Schmidt in den Hafen im wahrsten Wortsinn erfahren: Er durfte sogar selbst für kurze Zeit ans Steuer. Auf der Vorbeifahrt an den Badischen Stahlwerken (BSW) informierten Wolfram Britz und Hafendirektor Volker Molz Robert Habeck über das Projekt zur grenzüberschreitenden Nutzung der Abwärme der BSW und die eigens dafür gegründete deutsch-französische Wärmegesellschaft Calorie Kehl-Strasbourg. Sein Ministerium unterstützt das Projekt mit insgesamt fast neun Millionen Euro.