Ein buntes Fest
Fast wie Gartenschau: Straßburg und Kehl feiern 20 Jahre Garten der zwei Ufer
Es war (fast) wie ein Tag Gartenschau: Mit einem großen bunten Fest haben Kehlerinnen und Straßburger, Straßburgerinnen und Kehler am Samstag (14. September) das 20-jährige Bestehen des 2004 eröffneten Gartens der zwei Ufer und der Passerelle gefeiert. Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen kamen dabei auf ihre Kosten. Die Straßburger Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian und ihr Kehler Amtskollege Wolfram Britz erinnerten an die schwierige Entstehungsgeschichte von Garten und Brücke, die heute Orte der Begegnung sind, die aus dem rheinüberschreitenden Lebensraum nicht mehr wegzudenken sind. Gleichzeitig machten sie deutlich, dass Grenzkontrollen die Mobilität und das Zusammenleben nicht beeinträchtigen dürften.
Vor mehr als 20 Jahren bildeten der Bau des Gartens der zwei Ufer und der Passerelle zusammen mit der von April bis Oktober 2004 gemeinsam veranstalteten Gartenschau das größte Projekt am Oberrhein, erklärte Oberbürgermeister Wolfram Britz in seiner Rede. Die Überwindung unterschiedlicher Widrigkeiten bei der Realisierung hätten die beiden Städte einander nähergebracht, die Kooperation deutlich verstärkt und wesentlich dazu beigetragen, dass der Rhein vom trennenden Grenzfluss zum integralen Bestandteil eines gemeinsamen Lebensraumes geworden sei. Wie seine Straßburger Amtskollegin Jeanne Barseghian erinnerte auch er daran, dass die Idee, an beiden Rheinufern einen gemeinsamen Park anzulegen, vom Straßburger Künstler und ehemaligen Stadtrat Michel Krieger stammt, der am Rhein ein Symbol für die Einigung Europas schaffen wollte.
Schon vor der offiziellen Eröffnung des Festes durch die beiden Stadtoberhäupter stimmten die fünf Musikerinnen und Musiker von Zagara die von beiden Rheinseiten ankommenden Besucherinnen und Besucher mit Musik vom Balkan und aus dem Mittelmeerraum auf ein fröhliches Fest ein. Gemeinsam schnitten Jeanne Barseghian die Geburtstagskuchen – Hefezopf und Gugelhupf – an und verteilten die ersten Stücke an Kinder und die Festgäste, die am schnellsten nach vorne kamen. Es dauerte keine halbe Stunde, bis Kuchen und Brezeln vom Buffet verschwunden waren. Der Nachmittagskaffee, der sowohl in Baden als auch im Elsass Tradition ist, wurde von der Werkskapelle der Badischen Stahlwerke begleitet; anschließend übernahm Bal’us’trade, eine Art Guggenmusik. Die Musikerinnen und Musiker zogen den ganzen Nachmittag über durch den Park und brachten sowohl die Stelzenläuferinnen und -läufer zum Tanzen als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grünabteilungen beider Städte.
Die hatten – vor allem – Gemüse in hölzerne Beete gepflanzt und schoben diese auf Schubkarren eine runde durch den Park. Trotz ihrer schweren Last ließen auch sie es nicht nehmen, sich im Takt der Musik zu bewegen, bevor die Beete auf der Fläche vor der Passerelle zu einem großen Garten zusammengefügt wurden. Von der Stadt Straßburg bereitgestellte Holzspiele animierten Kinder und Erwachsene, ihre Geschicklichkeit zu testen, während die Stars des Nachmittags für die Kinder eindeutig der Künstler mit den Seifenblasen und Gemüsedompteurin Andrée Kupp waren.