Duale Studentin
Stadtverwaltung bietet duales Architekturstudium
„Schon als Kind habe ich mit Begeisterung Häuser und Gebäude gezeichnet“, erinnert sich Alica Rosewich. Die 24-Jährige absolviert seit Oktober 2023 bei der Stadt ein duales Architekturstudium. Ein Karriereschritt, den sie – grundsätzlich – vielen Ausbildungssuchenden empfehlen kann.
Woher die frühe Begeisterung für Architektur stammt, daran erinnert sich Alica Rosewich nicht mehr. Was sie jedoch sicher weiß: Die Begeisterung aus Kindheitstagen ist bis heute geblieben. Selbst in der Schule, auf dem Clara-Schumann-Gymnasium in Lahr, verfolgte sie ihr Interesse und belegte den Kunst-Leistungskurs mit dem Schwerpunkt Architektur. „Ich finde es spannend, Orte zu gestalten, an denen sich Menschen treffen und aufhalten“, sagt sie. Nach dem Abitur begann Alica Rosewich zunächst eine dreijährige Ausbildung zur Bauzeichnerin bei der Stadt Kehl. Sie lernte, am Computer Grundrisse und Detailansichten von Gebäuden nach Vorgaben von Architekten und Ingenieuren zu zeichnen. Bereits während ihrer Ausbildung hatte ihr der Leiter des städtischen Gebäudemanagements, Michael Heitzmann, eine Weiterbildung empfohlen. Die Gelegenheit bot sich schließlich als die Duale Hochschule Baden-Württemberg in Lörrach zum Wintersemester 2023 den bundesweit ersten dualen Architektur-Studiengang ankündigte. Daraufhin bewarb sich die Stadt Kehl als Praxispartnerin für einen der Studienplätze – und bekam den Zuschlag. Unter den Gründungsstudierenden: Alica Rosewich.
„An Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten wird bei der Stadt viel geboten“, berichtet die Studierende. Dass sie vor Studienbeginn eine Ausbildung zur Bauzeichnerin abgeschlossen hat, bezeichnet sie als „Bonus“. Dadurch konnte sie sich beispielsweise mit dem Zeichnen in CAD-Programmen (computergestütztes Entwerfen und Konstruieren) vertraut machen. Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zur Bauzeichnerin im Juni 2022 erhielt sie zudem wertvolle Einblicke in den Berufsalltag eines Architekten, um sich auf ihr Architekturstudium vorzubereiten. Dabei durfte sie eigene Projekte entwerfen, darunter die Entwurfsplanung für die Unterbringung der Kita Kittersburg im dortigen Gemeinschaftshaus. „Mit dem Wissen, das ich mir in dieser Zeit aneignen konnte, fühle ich mich gut für das Studium aufgestellt“, sagt sie. Und auch innerhalb ihrer Abteilung, dem städtischen Gebäudemanagements, kann sie bei Fragen auf die Expertise ihrer Kolleginnen und Kollegen zählen. „Sie haben immer ein offenes Ohr für mich“, bestätigt sie. Das duale Bachelorstudium umfasst sieben Semester und richtet sich mehrheitlich an Architekturbüros. Kommunale Praxispartner können sich nur auf einen Studienplatz bewerben, wenn sie – wie die Stadt Kehl – einen hauseigenen Architekten beschäftigen. Selbst Architektin nennen darf sich Alica Rosewich aber erst nach einem Master-Abschluss. Dieses Ziel hat sich die 24-Jährige gesteckt. „Und wenn es die Möglichkeit gibt, kann ich mir gut vorstellen, bei der Stadtverwaltung zu bleiben“, sagt sie. „Ich fühle mich hier auf jeden Fall wohl.“