Babbelbank

Reden hilft: Babbelbank im Rheinvorland als Antwort auf Einsamkeit und Isolation

Zwei Menschen, die sich nie zuvor begegnet sind, setzen sich auf eine Bank und beginnen ein Gespräch – über Alltägliches oder vielleicht sogar über tiefe Lebensfragen. Genau das ist die Idee hinter der sogenannten Babbelbank, die am Donnerstagnachmittag (12. September) im Garten der zwei Ufer ganz in der Nähe der Passerelle eingeweiht wurde.

„Eigentlich sollte es so etwas nicht geben müssen“, betonte Oberbürgermeister Wolfram Britz bei der feierlichen Einweihung. „Doch leider reden wir heutzutage viel zu wenig miteinander“, fügte er an. Wenn mit der Babbelbank ein Ort geschaffen wurde, an dem Menschen miteinander in den Austausch treten können, dann hat sie sich schon gelohnt, sagte der Rathauschef.

Die Idee kam Gaby Johann von der Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle für psychisch erkrankte Menschen und Angehörige. Diese schlug sie daraufhin dem Arbeitskreis „Tag der seelischen Gesundheit“ vor. „Bei der Stadt sind wir sofort auf offene Ohren gestoßen“, berichtete sie. Betriebshofleiter Peter Grün machte sich schnell daran, der Gruppe Vorschläge für passende Bänke und Standorte zu machen. Die schließlich ausgewählte Sitzgelegenheit wurde von einer Gruppe der Hanauerland Werkstätten restauriert und gestaltet, berichtete Lars Sackmann von der Diakonie Kork. Mitarbeitende des städtischen Betriebshofes installierten sie anschließend an ihrem neuen Standort.

Das Konzept der Babbelbank ist denkbar einfach: Menschen sollen ermutigt werden, sich hinzusetzen und ins Gespräch zu kommen – unabhängig von Alter, Hintergrund und sozialen Umständen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Thema Einsamkeit. Denn: „Das ist für viele immer noch ein Tabuthema“, weiß Gaby Johann. Dabei kann ein Gespräch beim Einkaufen oder auf der Babbelbank für einsame Menschen einen heilsamen Effekt haben, fügte sie bei der Einweihung an. Für Menschen, die nicht den Mut finden, auf der Babbelbank Platz zu nehmen, ist ein gut sichtbarer QR-Code auf der Sitzgelegenheit angebracht, der weiterführende Informationen zu Hilfsangeboten im Bereich der ambulanten psychiatrischen Versorgung bietet. Gruppen, die eigene Ideen und Angebote hinzufügen möchten, schreiben eine Mail an Martin.Moldenhauer@diakonie.ekiba.de.