Kaminsanierung

Kaminsanierung oder wie es nach der Umsiedlung der Korker Weißtörche weiter geht

Das Korker Weißstorchenpaar brütet in seinem neuen Nest, während nur wenige Meter weiter der Schornstein auf der alten Essigfabrik saniert wird.

Weil der Kamin auf der alten Essigfabrik in Kork unter der Last eines Vogelnestes und seiner Unterkonstruktion umzustürzen drohte, musste das dort lebende Weißstorchenpaar im vergangenen Februar umziehen. Mit Hilfe des Naturschutzbunds wurde für die Vögel auf dem Querbau des Daches ein Ersatzhorst angebracht. Nun haben die Sanierungsarbeiten des Schornsteins begonnen.

Während die beiden Störche ihr neues Nest gut angenommen und schon mit dem Brüten begonnen haben, ragt an der Fassade der alten Essigfabrik ein fast 24 Meter hohes Baugerüst in die Höhe. Eine Woche hat es gedauert, das rund um den Kamin laufende Konstrukt zu errichten. Weil es nicht auf dem Dach des Gebäudes aufgelagert werden konnte, benötigte der Bau eine eigene Statik. Stein für Stein sollen jetzt etwa drei Meter des sich zur Seite neigenden Schlots abgetragen werden. Anschließend wird der Kamin des denkmalgeschützten Gebäudes mit denselben Steinen wieder aufgebaut. Wie hoch der sanierte Schornstein letzten Endes wird, hängt vom Zustand der Klinkersteine ab und wie viele erneut verwendet werden können. Denn über die Jahre sind witterungsbedingt einige der Kaminklinker porös geworden und weisen Risse und Brüche auf. Um zu verhindern, dass die Störche sich erneut auf dem Kamin einnisten, soll auf die Spitze ein Blechdach in Pyramidenform kommen. Wie lange die Bauarbeiten andauern werden, kann Thorsten Luick vom städtischen Gebäudemanagement nicht genau sagen: „Das hängt vom Umfang der Beschädigungen der Klinkersteine ab.“

In jedem Fall wird das Baugerüst noch einige Wochen stehen bleiben. „Weil wir das Gerüst natürlich bestmöglich nutzen wollen, werden wir neben der zwingend erforderlichen, auch andere notwendige Arbeiten durchführen“, sagt Thorsten Luick. In den nächsten vier Wochen soll der Dachgiebel gestrichen und ein neuer Blitzschutz angebracht werden. Auch zu Blechnerarbeiten wird es kommen.

Neues Nest für Weißstörche in Kork

Gérard Mercier vom Nabu füllt den Weidenkorb des Ersatznestes mit Nistmaterial auf. Im Hintergrund zu sehen: Einer der beiden Weißstorche auf dem baufälligen Schornstein.

Wer den Schornstein auf dem Dach der alten Essigfabrik in Kork in letzter Zeit genauer betrachtet hat, der wird die Krümmung vielleicht bemerkt haben. Auf seiner Spitze hatte ein Weißstorchenpaar noch bis vor Kurzem seinen Nistplatz. Doch weil der Kamin unter der Last des Horsts einzubrechen drohte, wurde das Nest in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund (Nabu) am Montag, 26. Februar, entfernt. Auf dem Querbau des Daches, nur wenige Meter weiter, wurde ein Ersatzhorst angebracht. Dabei handelt es sich um ein Provisorium für die aktuelle Brutsaison.

„Der neue Horst sieht doch sehr gemütlich für die Störche aus“, sagte ein zufriedener Gérard Mercier, Vorsitzender des Nabu-Ortsvereins Kehl und Vogelbeauftragter, nachdem er eigenhändig über den Dächern Korks unter den neugierigen Blicken des Vogelpaars das neue Plätzchen vorbereitet hatte. Eine Holzbaufirma fertigte eine Plattform und brachte darauf einen vom Nabu hergestellten Weidenkorb an und befestigte die Konstruktion mit einem Kran auf dem Dach. Anschließend füllte Gérard Mercier den Korb mit Nistmaterial auf. Weil der Weißstorch streng geschützt ist, war für das Entfernen des Nestes eine Sondererlaubnis des Regierungspräsidiums Freiburg nötig, die wegen der akuten Einsturzgefahr bewilligt wurde. In den nächsten zwei Wochen soll der Schornstein des denkmalgeschützten Gebäudes etwa drei Meter zurück- und nach Möglichkeit mit denselben Steinen wieder gerade aufgebaut werden. Auf die Spitze soll ein Pyramidendach kommen, um zu verhindern, dass die Störche sich erneut auf dem Kamin einnisten. Gérard Mercier vom Nabu äußerte sich zufrieden über die Maßnahme: „Jetzt müssen wir nur noch abwarten, ob die Störche ihr Ersatzhabitat auch annehmen“, sagte er. Bis her scheint es jedoch gut auszusehen, da das Vogelpaar bereits einen Tag nach dem Umzug in seinem neuen Nest beobachtet werden konnte.  Thorsten Luick vom städtischen Gebäudemanagement verwies auf die gute Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund: „Mit dem Nabu herrschte ein enger und guter Austausch.“